Potenziale & Herausforderungen
Warum überhaupt mit Freiwilligen zusammenarbeiten? Freiwillige können den Sprachunterricht, den wir als bezahlte Kursleiter*innen bieten können, weiter aufwerten. Sie können als zusätzliche Zuhörende fungieren und den Lernenden mehr Redezeiten, Unterstützung und Aufmerksamkeit ermöglichen. Auch können sie praktisch helfen, wenn ein zweites Paar Hände benötigt wird, z.B. um einen Sitzkreis vorzubereiten oder Kopien auszuteilen. Da Unterrichtsgruppen mit unterschiedlichen Niveaus unvermeidbar sind, können Freiwillige dabei helfen, den Unterricht für eine breitere Gruppe an Lernenden zugänglich zu machen.
Sprachlerngruppen jeglicher Art profitieren nicht nur vom Erlernen der Sprache, sondern sind gleichzeitig eine Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, Wissen und Erfahrungen auszutauschen. Es kann zu Gesprächen kommen, wie z.B. das Schulsystem funktioniert oder wie medizinische Leistungen zugänglich sind. Freiwillige können über Wissen oder besondere Fähigkeiten verfügen, die sie in solch einem Austausch einbringen könnten. Wahrscheinlich leben sie selbst schon eine gute Zeit hier oder sind sogar hier aufgewachsen und können helfen, durch bürokratische Systeme zu navigieren, Zugang zu Dienstleitungen zu bekommen oder einfach Fragen beantworten, wie dies und das funktioniert.
Der Kurs wird in viele Fällen auch als eine unterstützende Gemeinschaft verstanden, in der die Teilnehmer*innen gern ihre Zeit verbringen. Freiwillige können in diesem gemeinschaftlichen Sinne zu einer einladenden Atmosphäre beitragen. Vielleicht gibt es Gemeinsamkeiten mit den Lernenden vielleicht leben sie in derselben Gegend, sprechen eine gemeinsame Sprache oder haben denselben kulturellen oder religiösen Background. Die Lehrkraft kann in der Klasse Aktivitäten durchführen, die geteilte Interessen, Hobbies oder Erfahrungswerte aufzeigen. Diese Verbindungen zwischen Lernenden und denen in einer lehrenden oder unterstützenden Rolle helfen, eine Gemeinschaft im Klassenraum aufzubauen.
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"Zuallererst geht es darum, den Lernenden das Gefühl zu geben, gesehen zu werden, und mit der Hilfe von Freiwilligen ist es einfacher, jedeN EinzelneN zu berücksichtigen und ihm/ihr dieses Gefühl zu vermitteln."
Kursleiterin, Österreich
