Koordination von Freiwilligen

Coordinating_Volunteers

Die Koordination von Freiwilligen kann entweder von hauptberuflichen Freiwilligenkoordinator*innen oder von einer Lehrkraft mit einem bestimmten Zeitkontingent erfolgen, die für die Koordination vorgesehen ist. Einige Lehrkräfte werden es jedoch vorziehen, die Koordination von einem unabhängigen Dritten verwalten zu lassen, um die damit verbundene zusätzliche Unterstützung und Verantwortlichkeit zu gewährleisten.

 

Matching von Freiwilligen und Aktivitäten

Die Zuordnung neuer Freiwilliger zu einer Aktivität oder Aufgabe hängt sowohl davon ab, wo ihre Interessen liegen (welche Aufgaben sie erledigen möchten) als auch von ihrer Verfügbarkeit (wann und wie oft sie ihre Zeit einsetzen können). Auch hier sind Erfahrung und Kompetenz ein Faktor.

 

Eins-zu-eins Sprachunterstützung

Wenn die Freiwilligen daran interessiert sind, eins zu eins mit Geflüchteten zusammengebracht zu werden, ist es vorzuziehen, dass die jeweiligen Freiwilligen erfahren sind (vielleicht haben sie bereits Erfahrung mit Einzelgesprächen oder haben an einem Gesprächsclub teilgenommen), da die Freiwilligen allein mit den Lernenden sind. Persönliche Faktoren können auch wichtig sein, um eine gute Übereinstimmung zu erzielen, insbesondere wenn die Freiwilligen eng mit den Einzelnen zusammenarbeiten. Geschlecht, Religion, Alter, Interesse, Studium und/oder die Berufserfahrung der Freiwilligen können eine wichtige Rolle beim Matching spielen. Der nächste Schritt bei der persönlichen Abstimmung zwischen Freiwilligen und Lernenden ist ein persönliches Treffen zwischen den Freiwilligen, den Koordinatoren der Freiwilligen und den Lernenden, bei dem die jeweiligen Freiwilligen mit den Lernenden bekannt gemacht werden und die Struktur und Grundregeln oder Prinzipien für zukünftige persönliche Treffen festgelegt werden.

 

Unterstützung im Kursraum

Wenn die neuen Freiwilligen an einer Unterstützung im Kursraum interessiert sind, dann ist die Übereinstimmung zwischen den Freiwilligen und den Kursleiter*innen wichtig, da die Lehrkraft und die Freiwilligen eng zusammenarbeiten werden.

 

Die Beteiligung der Freiwilligen als Unterstützung im Kursraum sollte immer auf den Wünschen der Lehrkraft basieren. Der Prozess beginnt damit, dass die Lehrkraft der/die Koordinator*in nach den Freiwilligen fragt oder Begeisterung für die Idee der Beteiligung von Freiwilligen ausdrückt. Der/die Koordinator*in benötigt dann von der Lehrkraft so viele Informationen wie möglich über die Kurs (Tag, Zeit, Niveau, Rolle der Freiwilligen).  Der/die Koordinator*in kann dann geeignete Freiwillige finden, der zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar sind.

 

Sobald ein potenzieller Kurs für den/die Freiwillige*n gefunden wurde, kann der/die Koordinator*in das erste Treffen zwischen dem/der Freiwilligen und der Lehrkraft organisieren.

 

Job- und Gesprächsclubs

Für diejenigen Freiwilligen, die sich für die Unterstützung bei der Arbeitssuche interessieren, ist es besser, Menschen für Gespräche zu finden, die über aktuelle Kenntnisse des Arbeitsmarktes und der Bewerbungsmodalitäten verfügen.

Sowohl für Job- als auch für Gesprächsclubs lohnt es sich, eine Vielzahl heterogener Freiwilliger (in Bezug auf Geschlecht, Alter, Berufserfahrung) einzubeziehen, um eine unterschiedliche Zielgruppe zu erreichen.

 

Kein relevanter Match für die Freiwilligen möglich

Wenn zum Zeitpunkt der Bewerbung eines/r anderweitig geeigneten Freiwilligen kein Match möglich ist, möchten die Freiwilligenkoordinator*innen vielleicht mit dem/der zukünftigen Freiwilligen in Kontakt bleiben, da diese/r für ehrenamtliche Tätigkeiten in der Organisation zur Verfügung stehen kann, wenn sich andere Möglichkeiten ergeben. Es ist daher wichtig, dass die Koordinator*innen so viele Notizen wie möglich über die Freiwilligen macht, damit die Koordinator*innen wissen, an wen sie sich wenden können, wenn der Bedarf an neuen Freiwilligen entsteht.

 

Überlegen Sie, welche Daten Sie von Ihrem/r neuen Freiwilligen für Ihre Koordination sammeln müssen und wie diese gespeichert und abgerufen werden. Neben den Kontakt- und Hintergrundinformationen, die Sie wahrscheinlich im Rekrutierungsprozess gesammelt haben, sollten Sie Aufzeichnungen darüber führen, welche Freiwilligen in der Organisation aktiv sind. Dies kann beinhalten, welche Aufgabe der/die Freiwillige übernimmt, Tag und Uhrzeit, an der er/sie teilnimmt und wann er/sie beitritt. Ein Überblick über das Kommen und Gehen der Freiwilligen in der Organisation ist wichtig für die Organisation, die Verantwortlichkeit und die Kontaktaufnahme mit vielen Freiwilligen gleichzeitig.

 

Unterstützung der Kursleiter*innen

Es kann Kursleitende geben, die Erfahrung in der Arbeit mit Freiwilligen haben und daher weniger Unterstützung benötigen, um loszulegen. Es kann aber auch Kursleiter*innen geben, die mit einem/r Freiwilligen zusammenarbeiten wollen, sich aber nicht sicher sind, wie sie diese am besten einbeziehen sollen. Hier kann die Unterstützung der Freiwilligenkoordinator*innen besonders hilfreich sein. Sie können die Lehrkräften auch auf unser „Toolkit für Lehrkräfte“ verweisen, um Ratschläge und Ideen für Unterrichtsaktivitäten zu erhalten, die den Einsatz von Freiwilligen fördern.

 

Wollen Sie mehr über dieses Thema lesen?

Download Gesamter Leitfaden für Organisationen als PDF

„Hier ist jeder Schüler ein Lehrer und jeder Lehrer ist ein Schüler. Obwohl jeder Kurs einen Moderator hat, arbeiten wir nach den Prinzipien der kritischen Pädagogik - jeder ist aktiv an der Gestaltung des Lernprozesses beteiligt. 

 

Projekt Koordinatorin, UK

Drucken/Download:

Gesamter Leitfaden als PDF